Wie werden Teppichfliesen hergestellt?
Hier erfahren Sie, wie eine Teppichfliese entsteht!So werden Teppichfliesen hergestellt
Der Produktionsprozess von Teppichfliesen ist aufwändig und umfasst mehr Schritte als die Herstellung von klassischer Teppichboden-Meterware. Eine hervorragende Abstimmung der Rohmaterialien und der Produktionsschritte auf jeden einzelnen Produkttyp ist dabei notwendig, um eine hochwertige Qualität der am Ende produzierten Teppichfliese zu erreichen.
Die Wahl des Obermaterials bestimmt den Produktionsablauf
Bereits mit dem ersten Produktionsschritt wird schon die letztendliche Ausführung der Teppichfliesen bestimmt: Die Wahl des Obermaterials in Form von textiler Rollenware (Velours, Schlinge, Haarfliese, …) legt fest, welche Materialzusammensetzung und -mengen zum Aufbau sowie zur Stabilisierung der Rückenausstattung benötigt wird. Daran angepasst werden schließlich der Maschinenpark und die weiteren Produktionsschritte.
Das als Basismaterial verwendete textile Obermaterial ist dabei identisch mit dem eines klassischen Teppichbodens von der Rolle und hat in der Regel eine Breit von etwas über 2 m, sodass am Ende durch entsprechende Schnitte stets Teppichfliesen in Formaten von 50 x 50 cm, 100 x 100 cm oder 100 x 200 cm produziert werden können.
„ Nicht jede Teppichfliese wird gleich produziert: Das Obermaterial bestimmt, welche Anforderungen die Rückenausrüstung erfüllen muss. ” Sebastian Blomberg Produktmanager
Die „Hochzeit“: Verschmelzung von Obermaterial und Rücken
Hochwertige Teppichfliesen verfügen wegen ihres hohen Eigengewichts und guter Formstabilität über „selbstliegende“ Eigenschaften (mehr zum Thema auf der Seite „Verlegung“), zudem sind sie robust gegenüber Kälte- und Wärmeeinwirkung.
Um diese Qualitätsmerkmale zu erreichen, bedarf es einer mehrschichtigen Rückenausstattung: Dazu wird zunächst die Rohware über ein Walzensystem mit der Unterseite in flüssigem Bitumen „gebadet“. Dabei wird eine erste feine Bitumenschicht gleichmäßig auf das Material aufgetragen, wodurch nach Austrocknung des Bitumens eine erste Festigkeit der späteren Teppichfliese entsteht.
Stabilität durch eingeschmolzenes Fiberglas-Gewebe
Im nächsten Schritt wird eine Fiberglasabdeckung lose auf die Bitumenschicht aufgelegt, die ergänzt durch einen zweiten Bitumen-Auftrag in einem zweiten Bad den technisch notwendigen Aufbau der Rückenkonstruktion vervollständigt. Im Rahmen des finalen Produktionsprozesses wird schließlich noch zur Veredelung 2 bis 3 Sekunden nach dem Aufbringen des flüssigen Bitumens ein Abdeckvlies aufkaschiert, auf denen Chargennummern und Pfeile zur Angabe der Verlegerichtung aufgedruckt sind.
Der Rücken besteht also aus zwei Bitumenschichten mit einer dazwischen verschmolzenen Fiberglasabdeckung sowie einer Vliesabdeckung. Die genauen Materialmengen müssen dabei auf jede Kollektion und das zu produzierende Fliesenformat individuell angepasst werden. Nur so erhalten Teppichfliesen am Ende ihre einzigartigen Eigenschaften, die sie von klassischem Teppichboden von der Rolle unterscheiden.
Zuschnitt und Formatierung – Fertigstellung
Im weiteren Produktionsverlauf erfolgt der Zuschnitt der „Bahnenware“ in die gewünschten Formate – üblicherweise 50 x 50 cm. Dabei durchläuft das Material einen Abschnitt, bei dem schnell rotierende Messer die Bahnenware von unten in die gewünschten Größen schneidet. Die Maßgenauigkeit wird dabei durch Lasertechnik genauestens kontrolliert. Die dann fertigen „textilen Module“ werden nur noch mithilfe von Robotern in die Kartons verpackt und gelabelt.
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